Wein: Trocken vs. halbtrocken
Ob bei der Weinprobe, im Restaurant oder im Supermarkt – die Begriffe „trocken“ und „halbtrocken“ begegnen uns häufig. Doch was steckt dahinter? Wie beeinflussen sie den Geschmack und die Qualität eines Weins?
Zucker macht den Unterschied
Anders als bei Cola oder Schokolade bedeutet „süß“ beim Wein nicht automatisch, dass du einen Zuckerschock bekommst. Der sogenannte Restzucker spielt hier die Hauptrolle – das ist der Zucker, der nach der Gärung im Wein verbleibt.
Während der Gärung verwandelt die Hefe den Zucker der Trauben in Alkohol. Je mehr Zucker dabei „verbraucht“ wird, desto trockener ist der Wein.
Die offiziellen Zahlen:
Trocken: bis 4 Gramm Restzucker pro Liter
(in Ausnahmefällen bis 9 g/l, wenn genug Säure da ist)Halbtrocken: zwischen 4 und 12 Gramm Restzucker pro Liter
(eben ein bisschen mehr – aber nicht zu viel)
Das bedeutet, dass ein trockener Wein kaum süß schmeckt – manchmal sogar richtig herb oder säuerlich. Ein halbtrockener Wein hingegen hat etwas mehr Restsüße, schmeckt runder, manchmal fruchtiger und weicher – ohne gleich pappig zu sein.
Trockener Wein:
Typisch für viele Rieslinge, Grauburgunder, Sauvignon Blanc oder Spätburgunder
Frisch, klar, oft etwas „kantiger“
Super zu Essen, besonders zu herzhaften oder salzigen Gerichten
Passt zu: Käse, Fisch, Pasta, Grillgemüse
Halbtrockener Wein:
Sanfter, fruchtiger, zugänglicher für viele
Oft beliebter bei Wein-Einsteiger:innen, weil er einfach „leichter weggeht“
Ideal für laue Sommerabende oder als Begleiter zu leichteren Speisen
Passt zu: Asiatischer Küche, Salaten, Geflügel – oder einfach solo auf dem Balkon
Welcher Wein ist „besser“?
Ganz ehrlich? Keiner! Es kommt einfach auf deinen Geschmack an. Magst du’s knackig und trocken? Dann greif zu trockenem Wein. Lässt du dich lieber von einem kleinen Hauch Süße umschmeicheln? Dann ist halbtrocken vielleicht dein Ding.
Tipp: Probier dich einfach durch! Am besten bei einer Weinprobe – oder einem gemütlichen Abend mit Freunden und ein paar verschiedenen Flaschen.
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